13.12.09

schneesterne

vielleicht ist es ja gar nichts besonderes. nur der erste schnee.
lila sass am fenster und betrachtete die schneeflocken.
wie sie in der luft tanzten. ein bisschen wie scherenschnitte, die sie damals als kind gebastelt hatte. scherenschnitte und laternen, schnee und sterne. sie dachte an laternen, die sich drehen und die bilder auf die zimmerwände projezieren, oder die die zimmerdecke mit lichtsprenkeln und tupfen überziehen. ein kleiner sternschauer im schlafzimmer, bis man einschlafen kann. oder nicht, je nachdem. man könnte ja vor dem einschlafen noch eine geschichte erfinden. manchmal muss man das. gegen die dunkelheit oder einfach nur so.

schneesterne mit der schere ausschneiden, aus weissem, knisterndem papier, oder eisblumen fürs fenster, die garantiert nicht schmelzen.
vielleicht ist es gar nichts besonderes, aber es fühlt sich so an.
die ersten spuren im schnee sollten immer von kindern sein. und die erwachsenen sollten sich bemühen, in den fusspuren der kinder zu gehen. sich den fusspuren anzupassen,
hineinzupassen
und vielleicht manchmal schneesterne mit der schere auszuschneiden
aus knisterndem, feinen weissen neuen papier