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01.02.25
Die Angst der Blinden
Im Wirbel
von Tanz
und Traum
- während der zunehmenden Nächte -
bleiben die stolzen Türen
von Kirchen und Kapellen
verschlossen,
die starren Kreuze
verborgen...
Im Schmerz
von Tanz
und Traum
öffnen sich
Kathedralen
- zart,
verwundbar,
wahr -
von gesponnenem,
edlem Metall
und Stein,
zeigen sich
Symbole von
wilder Pracht...
Im Lächeln
von Tanz
und Traum
schreien Blinde
vor verschlossenen Toren,
erfüllt sich langes Sehnen,
heilen wundgeweinte Augen
und Herzen
von edlem Metall
und Stein.
Zart,
verwundbar
und wahr...
12.11.1991
13.11.22
12.11.22
Es ist nur das Geäst der Bäume,
das herbstentlaubt
im Wind sich biegt
Es ist nur der Schleier ihrer Blüten,
der wie Seide
auf den Wiesen liegt
Es sind nur Tannenzapfen,
die laut auf Dächer fallen,
wenn der Wind sie von den Ästen weht
Es ist nur eine alte Weide,
die gespenstig und verlassen
dort am finstren Weiher steht
Und doch, ich hör ein Lied
in allen Dingen,
das euch vielleicht verborgen bleibt
Bin nur ein Gärtner,
der ganz still
vom Lied in allen Dingen schreibt
Und wenn ihr's hört,
das Lied, die Worte
dann kommt zu mir und lauschet still
Bin nur ein Gärtner
von der alten Sorte,
der nichts andres hat und will.
29.08.19
der gingkobaum
es stand einmal ein gingkobaum
auf einer stillen weide
der sprach "an sich wär's mir ganz wohl
nur bin ich leider heide"
"wie kriegt man's hin, dass man als baum
zum katholiken werde?
man sagt, sie hätten seelen fein
und leblos wär die erde"
"ich wünscht, ich wär wie sie", rauscht er
ganz traurig klingt er eben
"ich bin uralt und denke mir,
ich möchte ewig leben"
so seufzt der alte lebensbaum
und wähnt sich ganz alleine
ein engel lehnt an seinem stamm
ganz licht in goldnem scheine
"von allen wesen bist du mir
das liebste hier auf erden
wie könnte ohne dich, mein freund,
mein land zum garten werden?
so seufze nicht und sei gewiss
du musst nicht konvertieren
die seele, die dir innewohnt
würd traurig vegetieren"
"lektion gelernt", spricht da der baum
und fühlt sich schon recht seelisch
"nur eine frage stellt sich jetzt:
wie wird man evangelisch?"
auf einer stillen weide
der sprach "an sich wär's mir ganz wohl
nur bin ich leider heide"
"wie kriegt man's hin, dass man als baum
zum katholiken werde?
man sagt, sie hätten seelen fein
und leblos wär die erde"
"ich wünscht, ich wär wie sie", rauscht er
ganz traurig klingt er eben
"ich bin uralt und denke mir,
ich möchte ewig leben"
so seufzt der alte lebensbaum
und wähnt sich ganz alleine
ein engel lehnt an seinem stamm
ganz licht in goldnem scheine
"von allen wesen bist du mir
das liebste hier auf erden
wie könnte ohne dich, mein freund,
mein land zum garten werden?
so seufze nicht und sei gewiss
du musst nicht konvertieren
die seele, die dir innewohnt
würd traurig vegetieren"
"lektion gelernt", spricht da der baum
und fühlt sich schon recht seelisch
"nur eine frage stellt sich jetzt:
wie wird man evangelisch?"
05.05.19
Regentaufe
Regentaufe
Wiesentanz
Pitsch
Patsch
Kleine Füsse auf
kaltem Stein,
Tropfenwirbel-
Ringelreihen....
Pitsch
Patsch
Wer kichert so hell?
Im Mondstrahl steht es
süss und splitternackt.
Regentaufe
Wiesentanz
- Wo warst du nur
um diese Zeit
Lach nicht! -
- Unterwegs.... -
- Hexchen, du! -
Regenzauber
Wolkenbruch
- Nur die Blitze haben mich erschreckt!
-
Kleine Füsse auf
kaltem Stein,
ein zierliches Niesen
und
Pitsch
Patsch
- Mein Schatz,
komm ins Bett.... -
1.11.1991
09.12.18
Das Herz der Winterfrau
Ein blasses Gesicht,
vom Mondlicht beschienen.
Funkelndes Licht spielt
auf gläsernem Schrein.
Ein Schrei zerbricht an
marmornen Wänden
Hier liegt sie gefangen
und leidet allein.
Die einsame Frau,
die dem Winter gebietet,
blickt in den Mond.
Ihr Gesicht ist so weiss.
Sie sagt, sie muss sterben,
wenn wir sie nicht finden.
Rundherum glitzern Wände aus Eis.
25.09.18
Es fleicht
Es fleicht
und kreicht
in Haus und Hof.
Spibabinnen spababannen
die Netze....
Im Mühlhause
kämpfen zwei
dunkle Gestalten,
tropfnasse Gesellen
wie Mühlbachswellen.
Sie ringen
und singen
garstige Lieder....
Im Hause lässt sich kein Mensch mehr
nieder.
Nur Spibabinnen spababannen
seither ihre Netze...
Es seiselt
und breiselt
im Mühlhause drin’d
wo die Gespenster
seit Jahren
am Kämpfen sind....
20.5.1992
18.09.18
Rabengeschwirre
Rabengeschwirre
Schneebewölkt...
Blätterregen auf erstem Frost
und
das zarte Blondhaar meiner Schönen
im Wind,
spinnwebfein.
Sanftes Pochen am Fenster
- Blätterrascheln -
und ihr Duft.
Gewürze und Blumen in
rotgoldnem Licht,
Funkenregen in Blütenkelchen,
seltsam vertraut.
Rabengeschwirre
Silber im Wind...
7.11.1991
Labels:
gedichte
,
geschichten aus der anderswelt
,
herbstlich
,
mädchen im grün
01.03.18
im frühling
im frühling
schüttelt der wilde wind
das blaue himmelstuch
auf dem in kreuzstich
ein weisses lamm der welt erscheint
schüttelt der wilde wind
das blaue himmelstuch
auf dem in kreuzstich
ein weisses lamm der welt erscheint
ein zirruswölkchen treibt
über den feldaltar unserer
sehnsucht
ein weisser schmetterling schreibt
muttertagsgedichte
auf ein hellblaues luftblatt
ein lachendes kind im
erstkommunionskleid
läuft über die ebene
lieber gott im himmel
lieber gott...
17.11.12
das geheimnis
Das Geheimnis
Freundinnen,
drei kleine Mädchen;
Sie kamen von den Seen,
drei Freundinnen.
Drei Schierlingsmädchen ....
Allein in den Wäldern,
drei kleine Mädchen.
Wo suchten wir sie zuerst?
Unter den Tannen?
Unter den Fichten?
Unter den Weiden
(den trauernden..)?
Drei kleine Mädchen.
Sie zogen den Fluß herab,
Unter Tannen,
Fichten
und Weiden.
Sie kamen zu uns
drei Mädchen
in Schiffchen aus Holz.
Drei Freundinnen,
bekränzt mit Schierling,
in Schifffchen aus Holz.
18.02.12
heimwärts
um mitternacht ein ton erklingt
ein silbern klang wie von kristall
die welt er ganz und gar durchdringt
und spiegelt sich im stillen all
die mond-uhr zeigt die todeszeit
ringsum im kreis zypressen steh'n
und deine seele wird so weit
als könnte sie sein abbild seh'n
kein schleier trübt den klaren blick
du trinkst aus klarem frischem quell
ganz leise kehrtest du zurück
die augen wach und sternenhell
ein silbern klang wie von kristall
die welt er ganz und gar durchdringt
und spiegelt sich im stillen all
die mond-uhr zeigt die todeszeit
ringsum im kreis zypressen steh'n
und deine seele wird so weit
als könnte sie sein abbild seh'n
kein schleier trübt den klaren blick
du trinkst aus klarem frischem quell
ganz leise kehrtest du zurück
die augen wach und sternenhell
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