24.12.14

bunte regentropfen

Barbara Götz
Bunte Regentropfen
Geschichten für Schlechtwettertage

Am Rande einer kleinen Stadt schaute ein Junge aus dem Fenster. Der Wind kam und zerrte an seinen kurzen,braunen Haaren. Seit gestern wohnte Uli in dieser kleinen Stadt. Er war mit seinen Eltern für einen langen Urlaub hierhergekommen. Alles war neu und fremd für Uli. Er wäre viel lieber bei seinen Großeltern und seinen vielen
Freunden geblieben.

Uli seufzte.Er dachte: Solch einen dummen Wind hat es zu Hause nicht gegeben. Und die Straßen waren viel schöner! Und uns gegenüber hat auch nicht solch ein kleines,krummes Haus gestanden!
Nein,wie sah dieses Haus nur aus! Alles an ihm war bunt und seltsam. Es besaß eine breite,rote Tür. Sie ähnelte einem großen Mund. Darüber blitzten rechts und links zwei Fenster und schauten Uli wie richtige Augen an. Grasgrüne Fensterläden klapperten leise im Wind.
Auf dem Kopf trug das kleine, krumme Haus ein schiefes, graues Dach. Wie eine verrutschte Zipfelmütze saß es da oben,und ein winziger Schornstein klebte als schwarze Bommel daran.




das buch ist aus dem jahr 1965 und es könnte gut sein, dass man es nicht mehr so leicht findet. auffallend sind die total süssen illustrationen, die das buch deswegen schon klasse machen. der inhalt ist absolut kreativ und entzückend. sicher nicht nur für kinder!

ich liebe schlechtwettergeschichten. und ein kleines bisschen erinnert dieses haus an blueberry hollow, mein haus :) ich glaube, ich werde dieses buch suchen.

12.11.14


Faint shadows, vapours lightly curl’d,
Faint murmurs from the meadows come,
Like hints and echoes of the world
To spirits folded in the womb.


  Alfred Lord Tennyson: "The Day-Dream"


 

05.10.14

in between?

ich weiss nicht, wo ich hingehöre. das ist wohl zu meinem grössten problem geworden in den letzten jahren. und vielleicht bin ich damit nicht allein.
es gibt den ausdruck in-betweener. jemand, der zwischen den sesseln steht, jemand der zwischendrin ist und nicht wirklich angekommen. ich kann den ausdruck in-betweener nicht ausstehen, aber trotzdem muss ich mich dazu bekennen, fürchte ich. ich bin ein typischer in-betweener. aber es war nicht immer so.

ganz kurzes summarium:
als kind sehr fantasiebegabt, leseratte, einigermassen intovertiert und schon ein bisschen anders als die anderen. hatte es schwer, freunde zu finden, fand aber trotzdem welche. ein bisschen sonderbar. auch die freunde. spooky kids könnte man dazu sagen.
als junge jugendliche megaromantisch, sehr schüchtern, immerzu verliebt, leseratte, poetisch, schusselig, kratzig, bissig und noch immer ein bisschen spooky. zusammen mit dem gefühl für romantik ergab das aber ein romantic-thriller-feeling wie aus einem meiner bücher. nicht unangenehm.
als ältere jugendliche bis junge erwachsene: düster. düsterer. am düstersten. gothicszene. leseratte. spooky, aber nicht mehr angenehm oder gemütlich. regelrecht unheimlich. machte den leuten angst, auch bewusst. menschenhass. anders sein, aber richtig. und mehr als introvertiert. trotzdem immer leute um mich herum. die "clique". die mir nicht gut tat - wir waren schlecht füreinander, weil wir uns immer stärker runtergezogen haben... keine satanisten, aber eindeutig im extremen negativ-bereich. no future. so traurig. im rückblick gesehen meine schlimmste zeit, nie wieder wird es so schlimm werden. es hätte schlecht ausgehen können. ich war aggressiv, negativ und hasste menschen. woher das kam - keine ahnung. ganz plötzlich kam ein anderer mensch aus mir heraus, der von grund auf negativ war.
WICHTIG: ich sage nicht, dass die gothic-szene so mies ist. es gibt so süsse leute, die schwarz sind. man muss es halt richtig machen. und ich hab eindeutig einiges falsch gemacht.
als erwachsene, also jetzt: ein teil schwarz, ein teil licht. schwarz ist stark, licht ist stark. manchmal kämpfe ich noch gegen meine alte negativität an, aber es geht vorbei. das gefühl für romantik drängt sich wieder stärker in mein leben, es ist nicht klischeehaft und künstlich, sondern mit der natur verbunden. jede jahreszeit birgt ihre eigene romantik, jede jahreszeit ist ein kleines wunder. ich lebe in der stadt und träume davon, irgendwohin zu ziehen, wo ich natur und jahreszeiten besser fühlen kann. mehr naturverbundenheit, weniger internet. mehr handarbeiten, dinge selbst herstellen, weniger kommerz. ich möchte so gern am meer leben, irgendwo an der küste, in einem winzigen haus, das blueberry hollow heisst. hier ist alles, was ich mag und jeder teil von mir zuhause, nur nicht der extrem negative von früher. das nocturne hat hier platz, ich träume gern im mondlicht, ich liebe die nacht. aber ich bin sicher nicht mehr gothic oder schwarze szene. obwohl ich meine kleine schädel-sammlung niemals hergeben würde und living dead dolls mag. und wenn ich kerzen kaufe, sind es immer noch grabkerzen. tja.:)
ich liebe das meer über alles. nacht und meer. menschen beäuge ich gern aus der ferne. warum ich das tue? andere menschen sind mir zwar ab und zu ganz sympathisch, aber sie sind mir oft einfach zu laut. alles, was laut ist, verletzt mich. ach ja, manchmal habe ich gehört, dass ich hochsensibel bin. hm. warum nicht. kann gut sein, aber es ist nichts, was man gern ist. es ist manchmal schön, wenn man die natur spürt, aber wenn man in der stadt lebt, ist es der reine horror.


bin ich wirklich ein in-betweener? und was soll dieser ausdruck überhaupt bedeuten? definiere ich mich nur über eine szene-zugehörigkeit oder als individuum? wenn man sich als individuum definiert, dann kann es eigentlich keine in-betweener geben, sondern nur individuen, von denen jedes für sich ganz eigen ist. es gibt anscheinend gar keine in-betweeners. was mich doch ziemlich froh macht.

.

24.08.14

~ hallo~

ich habe mich nun endlich dazu entschlossen, dieses blog weiterzuführen. vieles von dem, was wir uns wünschten und erträumten, ist nicht eingetroffen und ich war verletzt, wütend auf das leben, das sich oft nicht so gestaltet, wie wir es gerne hätten (wie wir es dringend bräuchten!!) und ich wollte nicht mehr. ich wollte den weg zu meiner seele nie mehr aufmachen, denn ich selbst wollte meine seele nie mehr spüren. alles, was früher silbrig und frisch und kristallen war, war plötzlich blutig und wie eine eiternde wunde, die von tag zu tag immer mehr schmerzt. ich denke, der weg, den ich vorhabe zu gehen, ist der richtige. wenn man eine wunde, die nicht mehr heilen kann, unter einem verband versteckt, damit man sie nie wieder sehen muss, kann nur eins passieren, nämlich dass die wunde immer grösser und schmerzender wird. genauso verhält es sich mit seelischen verletzungen. niemals etwas verbergen - munter ans licht mit den problemen.

mein eigentliches problem war das leben selber. die beschaffenheit des lebens. die zeit, die plötzlich dahinrast und verhindert, dass wir wie früher die welt und auch uns gegenseitig liebevoll und mit bedacht betrachten. wir waren plötzlich gestresst, erwachsen und von trauriger gestalt.:) aber nicht mit uns.

ich hatte die kommentare für ganz lange zeit abgestellt. wollte nichts mehr hören und sehen. niemanden kennenlernen, mit niemandem reden. naja, vielleicht gibt es ja irgendwann wieder nette gespräche mit netten menschen, die hierhergefunden haben. irgendwann. irgendwann sicher. es würde mich freuen. wir setzen uns einfach vors haus und schauen auf den blitzenden ozean. erzählen uns geschichten, träumen zusammen, lachen zusammen. was gibt es besseres? ich freue mich auf die nächsten jahre. auf das, was kommt.

27.07.14

fundstuecke

spaziergang bei kaltem wind | eisgrüne wellen, am grund blutrot, wohl eine spiegelung der sonne, die durch ein verästeltes netzwerk von wolkengebilden leuchtet, die sonne selbst wirkt kalt



treib-holz ..
glas-sand ..

hohle knochen ..
windharfen ..
schnappscheren ..
jodgelbe verbände ..
pflaster ..
blutiger mull

meerschaum wie das blut das lungenkranke husten
rosig, frostig 
brechreizerregend


es ist heute so kalt
manchmal ist es traurig hier draussen
wenn man in diesen seltenen momenten der klarsicht bemerkt, dass man nie etwas begriffen hat
vielleicht weil man es nicht wollte



ich höre die meerjungfrauen nicht mehr


08.03.14

mosaikbilder, bruchstücke

wenn ich mir mein persönliches mosaik ansehe, so ist es aus terrakotta und stein.
braun und grau, getöpfert, gefügt,
geschliffen und ungeschliffen, die spalten zwischen den steinchen wellenförmig
wie hügel oder mäandernd wie bachläufe
und manches ist grün und manches ist blau
römische münzen finden sich dazwischen und dann und wann ein bruchstück
eines griechischen reliefs
und manches ist sonnengelb, manches orange wie die blumen der wiese
am schönsten sind aber die bruchstücke grüner dicker flaschen
vom wasser geschliffen mit winzigen spuren von algen daran
sie ruhen eingebettet in lehmigem ton
so weich, so rund wie der wein, den ich mit alten freunden teilte
vielleicht erinnern sich manche noch daran...


so sie nicht fortgingen und mich hier alleine liessen
mit den bruchstücken uralten lebens in meiner hand
die ein mosaik formt, als gehöre sie einem spielendem kind.
der klang ist tönern, irden und weich
er stammt aus den alten tagen,
übrig geblieben ist ein mosaik
ein mausoleum öffet die türe und entlässt seinen inhalt auf die staubige strasse
was so lebendig ist soll nicht in dunklem schlaf ruhen
staunend betrachte ich ein frauenbildnis im nächtlichen himmel
das bild einer frau mit goldenen tressen umwunden mit bändern
sie ist unsagbar weit und so nah wie es das herz erlaubt
so füge ich dem mosaik schliesslich noch das licht eines sternbildes hinzu
und ein, zwei knochen aus dunkelster gruft
was licht ist, muss erst sterben

02.03.14

A cloud, small, serene, floated across the moon. In that moment of darkness the sea sounded deep, troubled. Then as the cloud sailed away, and the sound of the sea was a vague murmur, as though it waked out of a dark dream. All was still.

          Katherine Mansfield, At the Bay 

08.02.14

The difference between my darkness and your darkness is that I can look at my own badness in the face and accept its existence while you are busy covering your mirror with a white linen sheet. The difference between my sins and your sins is that when I sin I know I'm sinning while you have actually fallen prey to your own fabricated illusions.

I am a siren, a mermaid; I know that I am beautiful while basking on the ocean's waves and I know that I can eat flesh and bones at the bottom of the sea. You are a white witch, a wizard; your spells are manipulations and your cauldron from hell yet you wrap yourself in white and wear a silver wig.  

- C. JoyBell C

08.01.14

...




02.01.14

Dean Lucker and Ann Wood



Dean Lucker and Ann Wood are a husband and wife art duo. Together, their work creates a world that is delicate and bitter-sweet.

Dean creates mechanical sculptures of human-like figures spoon-feeding sugar to anthropomorphized moons, or tree-men that attempt to remove branches on themselves. Ann creates very detailed paintings of people in fantasy worlds surrounded by objects with precious connotations. She says her paintings are like a girls jewel box.

They collaborate and help each other with every art project. They've never been individual artists, they've always worked around each other. They "share a studio like we share a life."

Produced by mn original: http://mnoriginal.org