23.10.12
nebelmorgen
vom fluss steigt nebel auf, kriecht über die böschungen, lässt rohr und binsen verschwimmen und zu sonderbaren kleinen gestalten verwachsen, die im wind tanzen,
ja sie sehen so aus wie verwachsene winzige gestalten, die sonderbare tanzschritte im wind vollführen, und der nebel wirft ihren verlängerten schatten über die weissen böschungen. nun weiss ich ja, was es ist - es sind binsen und röhricht, und der wind, der sie zum tanzen bringt. sie knarren und schaben aneinander, dürres blattwerk raschelt, als würde jemand kommen, durch die hohen trockenen blätter und ja, jemand kommt wirklich, ich sehe einen riesigen verwachsenen schatten in der nebligen luft wachsen, herankommen und bevor es mir zu unheimlich wird, bin ich schnell fort, unter den rosenstrauch!
liege bäuchlings zwischen weissen blättern. und warte. ihr duft ist so stark, dass ich schwindlig werde.
die schwarzweiss gefleckte katze, die manchmal bei den menschen lebt, aber meistens draussen herumstreunt, taucht aus dem nebel auf, mit glitzernden schnurrhaaren
und klaren grünen augen, mit blättern im feuchten fell. sie grüsst herüber, denkt an fellpflege und frühstück bei den menschen und lächelt ein wenig von oben herab.
dann ist sie schon fort, im nebel verschwunden, ich bleibe allein zurück zwischen glitzernden spinnweben und duftenden blättern...