ein lauer sommerabend, dunkelrotes licht strömt in die gassen,
die ersten zögernden schritte aus dem dunkel des bahnhofs heraus,
unter den arkaden, den steinernen bögen,
die schritte werden schneller, bestimmter
manch altes haus streifst du schon mit den augen,
liebevoll, als würdest du es wieder erkennen,
obwohl du es noch nie gesehen hast
du setzt dich in einen gastgarten und beschriftest postkarten mit deiner klaren schrift
in zierlich geschwungenen, doch wagemutigen schriftbögen
heute werde ich gut schlafen, schreibst du, und vielleicht von der tür träumen,
die ich nur in dieser stadt öffnen kann,
ich werde einen schritt weiter sein, danach..
du lächelst, zum ersten mal seit langem ein richtiges lächeln,
alte türen schliessen sich, neue werden geöffnet,
wenn du bereit bist, hindurchzugehen
jeden tag, schreibst du, schliesse ich mit einem gebet
ich küsse jeden tag zum abschied
und lasse einen winzigen teil von mir zurück
und doch, etwas drängt mich vorwärts
die melancholie der erinnerung ist wie ein flüchtiger hauch parfüm
ich sehne mich nach klarer frischer luft
heute abend werde ich durch die strassen der stadt gehen, bis ich schlafen kann
dann werde ich vor der tür stehen, hinter der das licht flirrt
wo wasser und wind zuhause sind
diesmal werde ich sie öffnen
es ist nur in dieser stadt möglich
die welt ist ein geheimnisvoller ort, denkst du, und beginnst zu lachen
08.02.11
02.02.11
mein diarium
wie fein, immer feiner, immer fragiler, immer angespannter, die sinne, die wahrnehmung, immer detaillierter, immer sensibler
wie ein schaukasten gefüllt mit insektenflügeln, fragmenten von beinchen und fühlern
eng beschriebene blätter, die schrift wird mit den jahren immer kleiner, genauer, gestochen scharf
wie mit der lupe geschrieben
zarte illustrationen am rand, federgezeichnet
verziert mit einem hauch blattgold, vorsichtig aufgetragen, schicht um schicht
kleine getrocknete blutspritzer, winzig, fein und ein teil der verzierung
blattadern, blutzellen, atemhauch
und am ende des diariums der winzigkleine eintrag
verzogen ans meer
wie ein schaukasten gefüllt mit insektenflügeln, fragmenten von beinchen und fühlern
eng beschriebene blätter, die schrift wird mit den jahren immer kleiner, genauer, gestochen scharf
wie mit der lupe geschrieben
zarte illustrationen am rand, federgezeichnet
verziert mit einem hauch blattgold, vorsichtig aufgetragen, schicht um schicht
kleine getrocknete blutspritzer, winzig, fein und ein teil der verzierung
blattadern, blutzellen, atemhauch
und am ende des diariums der winzigkleine eintrag
verzogen ans meer
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