17.08.11

ein abend am meer

die lampen vor der taverne werden eingeschaltet und beleuchten die zufahrt. eine geheimnisvolle welt entsteht plötzlich da draussen im licht der sterne. der wind fährt leicht über die bäume und den garten, blätter und gräser rascheln. etwas bewegt sich leise durch den garten, wahrscheinlich streundende katzen, von denen es hier viele gibt. das rauschen des meeres klingt verhalten, wie aus einem traum, den man früher einmal hatte, als man nur davon träumen konnte und noch nicht hier war, an einem ort, den man schon heimat nennt, oder als das ziel bezeichnet. doch er ist nur eine zwischenetappe vor dem eigentlichen ziel, das dieser etappe jedoch sehr ähnlich ist. 

hier, in dieser taverne am meer, leben erinnerungen und vorahnungen auf, und sei es nur ein bruchstück des grossen und unendlich schönen ganzen. man geniesst hier, im mermaid's inn, man lebt am meer, man lebt auf, alles ist leicht und unbeschwert für diejenigen, die hierhergefunden haben und nun hier ihre tage und nächte verbringen, am meer... 
 jemand begibt sich vom ersten stock hinunter in richtung küche, die so gemütlich ist, dass man hier viel zeit verbringt. um zu lesen, briefe zu schreiben, zu zeichnen, nachzudenken. das fenster zum meer ist offen, man kann es hören, das rauschen der wellen, das so wunderbar entspannt, als würde man einer alten, vertrauten melodie lauschen. 

dieser jemand macht einen kleinen zwischenstopp in der bibliothek, greift sich einen stapel bücher und wandert damit den gang entlang, wo es immer ein bisschen nach seeluft riecht, bis er in der küche angelangt ist. dort macht er es sich an seinem lieblingsplatz bequem und beginnt, zu lesen.