11.10.16

ich vermisse euch. wie eine pflanze den regen vermisst.





ob es uns noch gibt? vielleicht sollte man die frage nicht laut stellen. vielleicht ist es ein fehler, überhaupt solche fragen zu stellen, zu zweifeln. du könntest gleich als nächstes fragen, ob es das meer noch gibt, oder den mond.manchmal sieht man den mond eben nicht, weil sich wolken davor schieben. ist er deshalb verschwunden? wenn sich das mondlicht dann wieder durch die wolkenschichten bahnt, ist es umso schöner als wenn man es ohnehin immer sehen kann. vergiss also die frage. es gibt uns noch. und es sieht für uns nicht schlecht aus. vielleicht gibt es uns für immer. ich muss an unser haus am meer denken. an die vielen namen, die es schon hatte. mermaid tavern. sirenenfelsenhaus. blueberry hollow.

in der letzten zeit beginne ich wieder, euch zu suchen. gut, ich weiss, wo ihr seid, aber das meine ich nicht damit. ich suche euch überall, als hättet ihr der natur euren atem eingehaucht. ihr seid überall. im himmel, im wasser, in den blütenblättern, im mond. und natürlich im meer, das vor allem. ich weiss, dass unsere träume wie regen sind. ohne sie verdorrt die welt. sie trocknet aus, wird zur wüste, zum öden leeren ort.
ich vermisse euch. wie eine pflanze den regen vermisst.